Sanduhr

Mangel an Zeit ist ein Allgemeingut. Dem vorhandenen Kontingent an Zeit steht allzuoft erhöhter Bedarf, zumindest der Wunsch, nach mehr Zeit gegenüber. Wünsche lassen sich oft nicht umsetzen, da sie sich mit unseren Tagesplänen und -aufgaben nicht synchronisieren lassen, wir deren evtl. Zeitbedarf vorher überschauen und als unrealisierbar abtun. Unser Handeln verläuft somit planmäßig, proportional zur verfügbaren Zeit.

Dieses starrre Verhältnis läßt sich nun durch die Verwendung eines ZeitModulators, wie der interaktiven Sanduhr, aufbrechen.

Seit seiner Verwendung in frühen Zeitmessern ist Sand/ die Sanduhr zu einem starken Symbol für Vergänglichkeit/ vergehende Zeit geworden. Das unablässige Ticken von Uhren ist dafür eine moderne Entsprechung.

Die neue Version dieses archaischen Zeitmessers kombiniert nun das visuelle Moment einer Sanduhr mit dem zeitgemäß akustischen. Darüberhinaus stellt sie sich nicht mehr als geschlossenes System dar und wird um ein taktiles Moment erweitert. Zeit wird so begreifbar, fühlbar. Zum anderen stellt gerade die Berührung der Zeit einen Widerstand in ihrer Kontinuität dar und ermöglicht somit ihre Entschleunigung.

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